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IP Schutzklassen und Schutzarten

uniTEC BewegungsmelderSollten Sie auf der Suche nach einem bestimmten Bewegungsmelder sein, dann mag Ihnen der Begriff Schutzart, IP Schutzklasse oder IP-Code begegnen. Sie werden schnell mit bestimmten KLassifizierungen konfrontiert, besonders wenn es sich um Geräte handelt, die den gängigen Umweltbedingungen wie Regen, Sturm und Staub ausgesetzt sind – sprich: die draußen angebracht werden. Solch eine Einstufung des Bewegungsmelders ist sogar wichtig. Es handelt sich damit also um einen Faktor, den Sie vor und beim Kauf unbedingt beachten sollten. Aber was bedeutet eigentlich Schutzart und IP Schutzklasse? Mehr dazu im jetzigen Artikel.

Begriffserklärung: Schutzart

IP Schutzklassen & SchutzartenElektrogeräte, Leuchten oder ähnliche Betriebsmittel sind unterschiedlich aufgebaut und für verschiedene Umgebungen und Situationen ausgerüstet. So gehört eine Wohnzimmerleuchte in einen gemütlichen Wohnbereich. Niemand würde auf die Idee kommen Sie nach draußen zu stellen. Für die Witterungsbedingungen, die sie draußen erwartet, ist sie einfach nicht genug ausgerüstet.

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Eine richtige Gartenleuchte oder ein Bewegungsmelder hingegen, sollte gegen Spritzwasser bzw. Regenwasser, vor Staub oder ähnlichem geschützt sein. In der Industrie oder Gewerbe müssen bestimmte Betriebsmittel u.a. sogar gegen fettigen Kochdunst oder ätzende Dämpfe standhalten.

Ja nach Einsatzart werden solche Betriebsmittel, Lampen, Bewegungsmelder usw. unterschiedlich ausgerüstet und in Schutzarten unterteilt. Diese geben Ihnen als Konsument dann Aufschluss, gegen welche äußeren Einflüsse Ihr Gerät geschützt ist. Diese Schutzarten werden auch als International Protection Code bezeichnet – kurz: IP Schutzart.

Besonders in offenen Bereichen sind folgende Eigenschaften interessant:

  • Schutz vor Eindringen von Feuchtigkeit
  • Schutz vor Eindringen von Fremdkörpern (Staub, kleinen Tierchen)
  • Schutz vor mechanischer Beanspruchung (z.B. Sporthallen, getroffen werden von Bällen)
  • Schutz vor absichtlicher Beschädigung und Stößen (Vandalismus)

Für Bewegungsmelder sind hauptsächlich die ersten beiden Punkte interessant.

Hinweis: Bei der IP Schutzart oder dem IP Code (z.B. IP44 oder IP65) steht die Abkürzung IP für „International Protection“. Im Englischen wird jedoch auch gern der Begriff „Ingress Protection“ verwendet, was „Schutz vor Eindringen“ bedeutet.

Die IP Schutzklassen bzw. Klassifizierung

Die Schutzart gliedert sich in verschiedene Bereiche auf, die jeweils mit der Abkürzung IP und zwei darauffolgenden Zahlen gekennzeichnet sind. Diese geben Ihnen Aufschluss darüber, gegen welche Einflüsse der Bewegungsmelder geschützt ist.

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Die Zahlenkombinationen bzw. Zahlen-Buchstaben-Kombination sind in der DIN EN 60529 und der ISO 20653, der nationalen und internationalen Norm festgelegt. Die Einstufung reicht von IP00 bis IP69 (oder auch IP6K9K).

Info: Die IP Schutzart wird gerne mit den Begriffen IP Schutzklasse oder IP Klasse verwechselt. Bei der Einteilung von IP00 bis IP65 wird dabei irrtümlicherweise von Klassen gesprochen und nicht von der IP Schutzart. Tatsächlich handelt es sich dabei aber um zwei verschiedene Dinge. Allerdings weiß der Fachmann, dass es sich bei IP nur um den Schutz vor Fremdkörper, Berührung und Wasser handeln kann.

Was bedeuten die jeweiligen Zahlen?

Die einzelnen IP Schutzarten setzen sich aus einer Kombination aus zwei Zahlen zusammen. Dabei steht die erste Zahl für den Schutz gegen Fremdkörper und Berührung. Die zweite Zahl verdeutlicht den Schutz gegen Wasser. Inwieweit ein Schutz gewährleistet werden kann und was die einzelnen Kombinationen bedeuten können, zeigt Ihnen die folgende Tabelle auf.

Schutz gegen Berührung und Fremdkörper 1. Ziffer 2. Ziffer Schutz gegen Wasser
Kein Schutz 0 0 Kein Schutz
Vor Berührung mit Handrücken

Gegen feste Fremdkörper (>50 mm)

1 1 Gegen Tropfwasser
Gegen Berührung mit Finger

Gegen feste Fremdkörper (>12 mm)

2 2 Gegen schräg fallendes Tropfwasser (15°)
Gegen Berührung mit Werkzeug

Gegen feste Fremdkörper (>2,5 mm)

3 3 Gegen Sprühwasser bis 60° gegen die Senkrechte
Gegen Berührung mit Draht

Gegen feste Fremdkörper (>1 mm)

4 4

4K

Gegen allseitiges Spritzwasser

Gegen allseitiges Spritzwasser mit erhöhtem Druck

Vollständiger Berührungsschutz

Gegen Staub in schädigender Menge

5 5 Vor Strahlwasser aus Düse, beliebiger Winkel
Vollständiger Berührungsschutz

Vollständiger Schutz gegen Staubeintritt

6 6

6K

 

Vor starkem Strahlwasser

Vor starkem Strahlwasser unter erhöhtem Druck

7 Vor zeitweiligem Untertauchen
8 Vor andauerndem Untertauchen
9

 

 

9K

Vor Wasser bei Hochdruck und Dampfstrahlreinigung (in Landwirtschaft)

(für Straßenfahrzeuge)

Sehr beliebte Kombinationen, die bei Geräten auftauchen sind die IP Codes IP20, IP44, IP 65 und 66, IP 68. Natürlich betreffen einen Bewegungsmelder nicht alle Zahlenkombinationen.

Welcher IP-Schutz kann einen Bewegungsmelder betreffen?

Ein guter und ausreichender Schutz ist für die Geräte immer vorteilhaft. Allerdings kommt es auch darauf an, wo Sie Ihren Bewegungsmelder anbringen. Sollten Sie ihn in einem überdachten Bereich anbringen, reicht auch ein niedrigerer Schutz aus, als bei einem Gerät, welches an der Hauswand angebracht und dementsprechend weitaus mehr den Witterungsbedingungen ausgesetzt ist.

So kann eine IP23 Einstufung schon ausreichend sein, wenn der Bewegungsmelder ausreichend überdacht ist. Ansonsten empfiehlt sich natürlich ein höherer Schutz, wie IP44, IP54 oder IP55.

Sollten Sie einen Produktvergleich von verschiedenen Bewegungsmeldern durchführen wollen, finden sie die entsprechende IP Schutzart in der jeweiligen Produktbeschreibung.

Wobei handelt es sich um die Schutzklassen?

Wie im Bericht schon angemerkt, kommt es häufig zur Verwechslung der Begriffe IP Schutzart, IP Schutzklassen etc. Dabei handelt es sich bei der IP Schutzart und den Schutzklassen um zwei verschiedene Dinge. Die IP Schutzart wurde bereits behandelt. Dabei handelte es sich um den Schutzgrad der gegen Wasser, Fremdkörper und Berührung geschaffen werden kann. Bei den Schutzklassen Sind jedoch Maßnahmen gemeint, die getroffen werde, um Nutzer vor Spannungen zu schützen, die bei Berührung eine Gefahr darstellen.

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Dabei wird zwischen 4 Schutzklassen unterschieden. Diese sind durch verschiedene Symbole gekennzeichnet.

  • Schutzklasse 0: Basisisolierung vorhanden
  • Schutzklasse I: mit Schutzerdung ausgestattet
  • Schutzklasse II: doppelte oder verstärkte Isolierung
  • Schutzklasse III: mit Sicherheitskleinspannung (SELV) oder Schutzkleinspannungen (PELV) betrieben

Fazit

Die Schutzart spielt bei ihrer Wahl eines Bewegungsmelders also eine wichtige Rolle. Je höher Sie ausfällt, desto besser ist der Melder gegen äußere Einflüsse, wie Witterungsbedingungen oder mechanische Einwirkungen geschützt. Auch wenn es bei der Beschreibung häufig Verwechslungen mit IP Schutzart und Schutzklassen kommt, können Sie bei Ihrer Auswahl jedoch wenig falsch machen.

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Tipp: Orientieren Sie sich einfach an dem IP Code und der Bedeutung der jeweiligen Zahlen. So finden Sie leicht heraus, gegen welche Einflüsse das Produkt geschützt ist.

Vor- und Nachteile der Kennzeichnungen und Schutzklassen

  • Produkte erhalten einen ausreichenden oder vollständigen Schutz gegen mechanische Einwirkungen und Fremdkörper
  • Geräte erhalten einen vollständigen oder ausreichenden Schutz gegen Wasser bzw. Feuchtigkeit
  • je nach den vorliegenden Umständen können Sie ein Modell mit passendem IP Schutz wählen
  • guter Schutz bedeutet u.a. eine lange Lebensdauer
  • leichte Verwirrung bei der Bezeichnung (IP Schutzklassen, IP Schutzart, etc.)

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